Was Du schon immer über Schmerzen wissen solltest!

Schmerzen sind nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen mehr als nur ein Schadensmelder. Willst du in Eggenfelden und Umgebung schmerzfrei werden, lohnt es sich, diesen Artikel durchzulesen :-)

  • Es gibt keine Schmerzsensoren in unserem Körper, es werden lediglich Veränderungen auf chemischer, mechanischer oder thermischer Basis an unser Gehirn weitergeleitet, welches dann letztendlich entscheidet, ob Schmerzen entstehen oder nicht!
  • Diese Sensoren werden sensibler, umso weniger wir uns bewegen und umso länger Schmerzen schon bestehen. Wir werden sozusagen „wehleidiger“, wenn wir uns weniger bewegen! Darum ist es auch extrem wichtig, sich trotz Schmerzen zu bewegen und nicht entgegen der sozialen Meinung vieler Menschen zu schonen!
  • Schmerzen entstehen in unserem Gehirn und sind daher immer real. Sie basieren auf neuro-chemischen Signalen, die mit Hilfe von Gehirnscans lokalisiert werden können. Und egal ob der Schmerz durch eine Verletzung oder aufgrund von Trauer oder Angst entsteht- es werden die gleichen Areale im Gehirn aktiv. Was man allerdings nicht messen kann ist die Stärke eines Schmerzes, denn diese ist subjektiv und kann nur vom Betroffenen selbst eingestuft werden.
  • Schmerzen sind daher immer individuell - ein Fußballer mit einer gebrochenen Hand wird die Situation anders bewerten und den Schmerz somit niedriger einstufen als ein Klavierspieler, der seinen Lebensunterhalt damit verdient und um seine Existenz bangen muss.
  • Schmerzen müssen daher immer mit allen Aspekten, die Einfluss auf den Menschen und sein Gehirn haben, berücksichtigt werden. Hier kommt das biopsychosoziale Modell ins Spiel. Bio steht für biologisch und beinhaltet alle Strukturen im Körper. Psycho berücksichtigt die psychologischen Faktoren wie Verhalten, Emotionen und Glaubenssätze. Zu guter letzt der soziale Einfluss, der vor allem Beruf, Beziehung und Freunde/Familie beinhaltet. Von daher muss immer der Mensch hinter dem Schmerz gesehen und verstanden werden und nicht nur der Schmerz selbst!
  • Schmerzen gehören zum Leben dazu wie ein Spiegelbild. Denn so wie das Spiegelbild aus der Wahrnehmung verschwindet, wenn man vom Spiegel weggeht, kann auch der Schmerz aus der Wahrnehmung verschwinden. Unser Gehirn hat nämlich nur einen begrenzte Kapazität für das Bewusstsein. Lenkst du es weg vom Schmerz, richtet es seine Aufmerksamkeit ebenfalls weg davon. Man nutzt sogar bei gewissen Schmerzpatienten den Spiegel selbst als Therapie, um dem Gehirn Bewegungen der nicht betroffenen Seite über eine Spieglung auf die betroffene Seite zu vermitteln und diese dann ohne Schmerz zu konditionieren.
  • Schmerzen können auch nach längerer Zeit noch bestehen, obwohl der Schaden schon längst verheilt ist. Denn das Gehirn liebt es, seinen Zustand beizubehalten. Man spricht hier von vorraussagendem Kodieren. Hat sich das Gehirn quasi an einen Schmerzzustand gewöhnt, würde es mehr Energie kosten, diesen Zustand zu verlassen - der Schmerz bleibt, der Schaden nicht!
  • Auch die Stärke des Schmerzes korreliert nicht unmittelbar mit der Stärke des Schadens. Wer sich schon mal einen Fingernagel eingerissen hat, weis wovon ich spreche: starke Schmerzen, aber ein verhältnismäßig geringer Schaden. Andererseits gibt es auch Fälle, bei denen im MRT zufällig extreme strukturelle Veränderung sichtbar werden, derjenige aber keinerlei Schmerzen hat. Auch Bilder sagen nicht immer die Wahrheit und sind nur eine Momentaufnahme!
  • Schmerzen sind immer Teil des Problems UND Teil der Lösung! Es ist daher wichtig, den Schmerz zu akzeptieren und in den Alltag zu integrieren, anstatt gegen ihn zu kämpfen. Das führt nur zu unnötigem Stress, der wiederum den Schmerz verstärkt. Denn mit zunehmender Dauer von Schmerz reagiert das umliegende Gewebe sensibler auf Stresshormone. Ein Teufelskreis, den man durch Akzeptanz und Aufklärung durchbrechen kann.
  • Schmerz ist komplex und hat nie eine einzige Ursache. Im Sinne des biopsychoszialen Modells gilt es unter anderem auch die vier „E‘s“ zu berücksichtigen: Emotionen, Erfahrungen, Erziehung und Erwartung. Denn diese Faktoren bestimmen maßgeblich die Persönlichkeit und den Schmerz!

Und alleine die Tatsache, dass du dich hier schon mit dem Thema Schmerz beschäftigst, hilft dir dabei, deine Beschwerden zu verbessern 😊
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Dein Johannes - #teamstrctr